16. Juni

Fraserburgh, Aberdeen, Banchory




Heute ist wieder einer der Tage, die zum Kilometerfressen verplant sind. Es gibt auf unserer Route noch Sehenswürdigkeiten, für die wir uns gebührend Zeit nehmen wollen, an erster Stelle steht dabei Edinburgh, für diese Stadt habe wir 1-2 Tage reserviert.

Doch zuerst möchte ich wieder die Route vorstellen.

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Unser Plan sieht vor, den ersten Teil der Fahrt immer möglichst nahe der Küste entlang zu fahren, bis ungefähr nach Fraserburgh, dann wollen wir grob in Richtung Edinburgh und dieser Stadt dabei so nahe kommen, dass sie vom Übernachtungsplatz aus rechtzeitig zu einer ersten Visite erreicht werden kann.

Waldameise übernimmt, wie so oft, die Rolle des Fremdenführers. "Portsoy wäre interessant, lass uns da mal halten. Der alte Hafen dort ist aus dem Jahre 1692", klingt gut, finde ich und so verlassen wir in Portsoy die A98 in finden auf dem Parkplatz im Zentrum einen Liegeplatz für unsere Landjacht.

Ein Bäckerladen zieht uns magisch an, ein richtig gutes Brot, knusprig, das wäre doch etwas, also - schaun mer mal!

"Ein Brot bitte, möglichst fest", äußern wir unseren Wunsch. Eine der beiden netten älteren Damen (warum muss ich jetzt an Miss Marple denken?) sieht uns etwas verwundert an, tauscht sich dann kurz mit ihrer Kollegin aus, und dann drücken beide die Palette der vorhandenen Brote durch, bis uns eines gereicht wird, "Dieses hier ist etwas fester". Na ja, knusprig ist immer noch etwas ganz anderes, aber trotzdem vielen Dank für die Mühe.

Wir lassen Apollo stehen und gehen zu Fuß in Richtung Hafen.

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Wir erreichen den alten Teil des Hafens und wieder einmal, wie eigentlich immer während dieser Reise, will sich das Meer uns nicht so richtig zeigen,

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dafür zeigt uns das Meer viel von seinem blanken Boden.

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Salzwasser und Luft, eine gefräßige Kombination, zumindest wenn das Objekt der Begierde aus Eisen besteht.

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Von der hohen Kaimauer muss man weit nach unten schauen, bis der Blick das Wasser erreicht, dafür sieht man glasklar, was sich auf dem Meeresboden so tut.

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Wir streifen noch ein wenig umher und ich sammle weitere Bilder von Objekten mit morbidem Charme.

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Und weiter geht es, Richtung Osten. In Banff erspähen wir einen größeren Supermarkt, und während Waldameise Gemüse und sonstige gesunde Dinge sammelt, beschalle ich den Parkplatz mit Dudelsackmusik.

Wir verlassen die A98, um näher an der Küste unterwegs zu sein, manchmal werden die Straßen schon sehr eng, aber es macht Laune und ab und zu erspähen wir sehenswerte Kuriositäten.

Sehenswert, wie zum Beispiel dieser Hof, der nicht von Reichtum zeugt aber irgendetwas hat mir gefallen, ein Bild wie aus einem Kinderbilderbuch.

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In Fraserburgh angekommen beschließen wir, eine kleine Rast einzulegen, aber außerhalb der Stadt, ein klein wenig weiter nach Osten. Wir finden eine Zufahrt zu einem kleinen Parkplatz, kurz vor weitläufigen, meterhohen bewachsenen Sanddünen, die Wege gekennzeichnet durch ein Meer von Gänseblümchen.

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Hinter den Dünen versteckt sich ein herrlicher Strand. Links ist Fraserburgh zu sehen.

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Der Blick schweift nach rechts und wir erspähen in der Ferne ein Schiffswrack.

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Wir beschließen möglichst nahe an das Wrack zu laufen, ein Spaziergang am weiten Sandstrand macht ohnehin Laune. Andere Artgenossen nehmen den frischen Wind in Diensten, um auf der ebenen Sandfläche ganz schön fetzig umherzukreuzen.

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Algen-Stilleben (oder ist es doch ein Fisch?)

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Wir erreichen den Zufluss eines Gewässers in die Nordsee, welches zu tief ist, um es trockenen Fußes zu überqueren. Wir drehen um und beschließen, sollte es eine passende Straße geben, näher an das Wrack heranzufahren.

Die Straße gibt es. Wir fahren in die nächste Ortschaft, nach Inverallochy und parken das Womo auf einer freien Fläche direkt am Meer.

Ich springe aus dem Womo und erbleiche, "Was in aller Welt ist in diese Idi... gefahren!", entrutscht es mir. Alle nicht mehr gebrauchten Nägel wurden wohl über Jahrhunderte gesammelt und dann hier entsorgt.

Die gesamte Stellfläche sieht aus, wie dieses Muster.

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Nach einer kurzen Kontrolle der Reifen (alles ok) gehe ich dann auf die Pirsch.

Während die Wäsche lustig im Winde flattert, stirbt das Wrack einen langsamen Tod.

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Das Niedrigwasser hat direkt am Ufer einen braunen Streifen entblößt, der aus einer meterhohen? Schicht abgestorbener Algen besteht. Ein vorsichtiger Versuch darüberzulaufen endet in einem Fiasko. Sofort sinkt der Schuh in diesen Matsch ein, es schmatzt und - stinkt!! Unglaublich, wie das stinkt!

Also umgehe ich diesen Algenfriedhof und hopse von Stein zu Stein näher an das Wrack heran. Auf dem Bild sieht das leichter aus, als es war, denn zwischen den Steinen war entweder Wasser, oder Algenmatsche, oft beides.

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Aber Beharrlichkeit führt zum Erfolg.

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Damit ist der erste Teil der heutigen Fahrt abgeschlossen.

Der zweite Teil ist weniger interessant, jetzt gilt es Strecke zu machen. Wir fahren nach Süden, durch Aberdeen, am Südende von Aberdeen geht es auf der B9077 westlich bis nach Banchory.

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Am Westende von Banchory liegt ein sehr schöner Campingplatz, auf welchem wir, vorher telefonisch angemeldet, die letzte Nacht vor Edinburgh verbringen.