13. Juni

Fahrt nach Fortrose bei Inverness




Der heutige Tag leitet die Wende ein, wir werden wieder in Richtung Süden fahren, unaufhaltsam Newcastle entgegen.

Wir wollen heute Fortrose erreichen, das ist die Stelle, östlich von Inverness, ab welcher sich der Moray Firth trichterförmig öffnet und in die Nordsee übergeht. Und was ist der Moray Firth? In Inverness fließt der River Ness, der Ausfluss des Loch Ness, in den Meeresarm mit dem Namen Moray Firth.

Inverness selbst wollen wir in unserer ersten Rundreise aussparen, ebens o wenig sind auf der Fahrt nach Fortrose besondere Besichtigungen geplant, wir müssen einfach weiter.

Gespannt darauf was dieser Fahrtag so bringen wird, brechen wir frühzeitig auf. Wir wollen auf der A838 ein Stück nach Osten, um dann auf der A836 gen Süden zu fahren.

Nach ca. 5km versperrt uns der Loch Eriboll den Weg und zwingt uns nach Süden, nach der Umfahrung der Südspitze geht es am Ostufer wieder nördlich.

Kurz bevor die Straße das Ufer des Loch Eriboll verlässt, schiebt sich eine winzige Halbinsel pilzförmig in den See, ein kleines Haus steht auf diesem Fleckchen Erde und hat im Rücken den Loch und vor der Haustür, links und rechts des Pilzstieles, gleich zwei interessante Strände.

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Es dauert nicht lange und wir erreichen Tongue, dort geht es wenige hundert Meter nach Norden, um auf die A836 zu gelangen, welche nach Süden führt.

Aber dank Navi gibt es eine kleine Sondereinlage. Wahrscheinlich hat das schlaue Gerät eine Strecke gefunden, die 5 Sekunden kürzer ist; ich liebe solche Überraschungen!

Statt uns zu der beschriebenen Kreuzung zu lotsen, lässt und das Navi am Ortsende von Tongue nach rechts abbiegen, um uns im spitzen Winkel auf die A836 zu dirigieren.

Wie bringt man solch einem Gerät nur bei, dass wir nicht mit dem Motorrad, sondern mit unserer Raumkapsel unterwegs sind? Gegenverkehr hätte keiner kommen dürfen.

Das Tollste aber ist, in Schottland scheinen die Verkehrszeichen miteinander zu kommunizieren. So waren die zwei Schilder hier wohl vorgewarnt, dass die (T)Raumfahrer aus Deutschland nicht wissen, wie hoch ihr Fahrzeug ist und sich nur an den Pfosten orientieren. Na - dann machen wir oben lieber etwas Platz!

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Wir sind jetzt mitten in der Grafschaft Sutherland unterwegs. Dieser Teil Schottlands hatte unter den Highland Clearences besonders zu leiden, die Wälder wurden abgeholzt, um Schafweiden zu erhalten. Sutherland ist nur dünn besiedelt und es gibt in dieser Grafschaft anscheinend keine einzige Stadt. Entsprechend monoton ist die Fahrt.

Für interessante Momente sorgen jedoch herrliche Oldtimer, die uns zu Hauf entgegenkommen, anscheinend findet irgend eine Ralley statt.

Irgendwann gesellte sich der River Vagaslie zu uns und fließt uns als Bach auf der linken Seite entgegen, das gibt ein wenig Abwechslung, denn wir halten an, um uns am Bachufer ein wenig die Beine zu vertreten.

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Eine knappe Stunde später zwingen mich Zäune (Schneezäune?) erneut zum Halten, der Bilder wegen. Die Zaunlatten, bestehend aus in der Sonne gebleichtem Holz, sehen aus, wie übergroße Mieder aus Walbein.

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Als wir Fortrose erreichen, lernen wir eine weitere Lektion "Camping in England/Schottland": Wenn irgendwie machbar, sollte man die Plätze vorher reservieren.

Das haben wir nicht getan und so kommt es, dass uns am Eingang des Campingplatzes, am Ostende von Fortrose, neben dem "Fortrose and Rosemarkie Golf Course" gelegen, bedauernd mitgeteilt wird, dass der Platz belegt ist. Glücklicherweise werden wir auf einen weiteren Platz verwiesen, der in 1km Entfernung an der Avoch Bay liegt, na dann, das Stück schaffen wir heute auch noch.

Hier stehen wir nun, nachdem wir 20 Minuten gebraucht haben, um aus der Rezeption des Platzes entlassen zu werden. Es ergab sich nämlich, dass der Betreiber, als er erfuhr, wir kommen aus der Nähe von Sindelfingen (Stuttgart), uns seine Liebe zu Autos aus der Stuttgarter Schmiede erklärte, kurz darauf mit einem Automobil-Bildband erschien und uns zu jedem der Bilder eine kurze Story erzählte.

So ist es nach 17:00 Uhr, als wir uns aufmachen, zu Fuß in das nahegelegene Zentrum zu laufen, wir haben Hunger und nach der vielen Fahrerei soll der Abend mit einem schönen Dinner seinen krönenden Abschluss finden.

Die Sonne steht schon tief und erlaubt wieder eine Gegenlichtaufnahme, diesmal wird die Sonne durch ein keltisches Kreuz anvisiert.

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Morgen soll es weiter nach Südwesten gehen, zum River Spey, also ist schlafengehen angesagt, ein letzter Blick zum Himmel, in Richtung Inverness und wir ziehen uns in's Innere von Apollo 13 zurück.

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