04. Juni

Wandern im Glen Nevis




Ursprünglich wollten wir heute den Ben Nevis besteigen, aber dann dachten wir, dass dies besser vorbereitet sein sollte (auch mental), deshalb nutzen wir den heutigen Tag für zu erledigende Hausarbeiten (es gibt eine Waschmaschine am Platz) und wir haben genügend Zeit, die Packlisten für die Rucksäcke zu erstellen.

Unsere neuen (mückendichten!!) Wanderhosen sind noch zu lang, beim Abstecken der Länge kann ich noch etwas helfen, aber dann muss Waldameise ran, Danke! - wurde ganz prima!

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Nach der Pflicht kommt die Kür.

Als Warmlauftraining, für die große Tour morgen, kommt uns sehr gelegen, dass es im Glen Nevis eine als leicht eingestufte Wanderung gibt, die trotzdem einige kleine Besonderheiten hat. Laut Wanderführer kann man den Anfahrtsweg bis an das Ende der kleinen Straße benutzen. Frohen Mutes befahren wir die schmale Straße, die uns leicht bergauf führt, gelangen an eine kleine, holzbedeckte Brücke und lesen auf dem Verkehrsschild: Durchfahrtverbot für Fahrzeuge über 3t!
Die Brücke ist so kurz, dass immer nur eine Achse auf derselben wäre, und die Achslasten sind unter 3 Tonnen, nörgele ich rum, aber von Achslast steht da leider nichts, auf diesem Schild da.
Na dann, dann hat der Fahrspaß eben ein frühes Ende und wir dürfen ein wenig mehr laufen, das soll ja gesund sein. Eigentlich soll man die Ausweichbuchten ja nicht als Parkplatz benutzen, aber die Lage lässt es zu, es gibt genügend andere Ausweichbuchten, in Sichtweite und die Straße ist nur wenig befahren. Vor der Brücke wird also gewendet (das ist nicht ganz einfach, bei der schmalen Straße), so dass nach dem Wandern Apollo 13 schon in Startrichtung ausgerichtet auf uns wartet.

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Der heutige Wetterbericht: Jetzt wird es langsam langweilig, oder? Na was schon, blauer Himmel und Sonne satt.

Der erste Teil der Wanderung führt über mit großen Felsblöcken übersäte Wege, immer am Nevis River entlang, der zum Teil spektakuläre Spalten und Hohlräume in das Felsgestein geschliffen hat.

Nach der Klamm wird das Teil weiter, und das kühle, dunkle Wasser läd zur ersten Rast ein.

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Wir wandern am linken Ufer flussaufwärts, unser Ziel ist der Wasserfall, der im Hintergrung zu sehen ist. Das "Puschelgras" auf dem Bild wächst laut Wanderführer immer dort, wo es feucht und sumpfig ist, stimmt, nach der Aufnahme hat meine Hose an den Knien dunkle, nasse Flecken.

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Um an den Wasserfall zu kommen, muss der River Nevis überquert werden. Dafür haben sich die Verantwortlichen eine besondere Feinheit ausgedacht: Eine Seilbrücke. Wenn man sich gut festhält, kann eigentlich nichts schiefgehen, nur sollte man versuchen, besonders in der Mitte der Strecke, das Laufseil möglichst ruhig zu halten, sonst fühlt es sich schon komisch an.

Waldameise auf dem Laufsteg

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Nach dem Erklimmen einer kleinen Böschung ist das Ziel bereits zum Greifen nahe.

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Kurze Zeit später, und nach einigen kleinen Umwegen, denn der gerade Weg über die Wiese ist nicht immer möglich (da wächst immer wieder mal Puschelgras!), gelangen wir an unser Etappenziel.

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Allerdings wird die herbeigesehnte Vesperpause nochmals verschoben, denn in den dunklen, schattigen Stellen am Wasserfall fliegen viele ziemlich mickrige Mücken umher, nein Danke, gehen wir doch lieber in die Sonne, auf die andere Seite des Flusses. Da die Schuhe von Waldameise nicht über den Knöchel reichen, ist es angebracht, diese über das Wasser zu tragen.

Arme Waldameise, und das, wo sie an den Füßen doch sooo kitzlich ist ...

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Wenn man Hunger hat und draußen auf der Wiese sitzt, ist ein Wurstbrot das reinste Schlemmermahl. Ausgeruht und nicht mehr hungrig kehren wir um und unsere Beine tragen uns dem trauten Heim entgegen

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Am Campingplatz angekommen, informieren wir uns über die zu erwartende Wetterlage am Ben Nevis, das Wetter soll schlechter werden, aber für die Besteigung noch tauglich sein. Wunderbar, dann haben wir den Aufstieg gerade noch rechtzeitig geplant.

Als später die Sonne untergeht, taucht sie das Bergmassiv in ein zauberhaftes Licht, der Gipfel des Ben Nevis ist leider nicht zu sehen, aber das hat noch Zeit bis morgen.

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